Die Dhooma-Rauchtherapie

 

In dem folgenden Video sehen Sie die Herstellung und die praktische Anwendung der Dhooma-Zigarre:

https://www.youtube.com/watch?v=_M0QEwL6dFA

 

Dhooma oder Dhoomapana gehört zu den ergänzenden Therapien (=Paschatkarma). Pulverisierte Kräuter werden mit Ghee vermischt und in ein Stück Baumwollstoff gewickelt oder in eine Wasserpfeife gestopft und geraucht. In den klassischen Schriften wird betont, dass das Inhalieren von Rauch durch den Mund schädlich ist; das Inhalieren von Kräuterrauch durch die Nase jedoch von überschüssigem Schleim im Kopfbereich befreit. Dhooma kann therapeutisch eingesetzt werden, aber auch vorbeugend, besonders in der Kapha-Jahreszeit oder als Nachbehandlung zu Hause.

Verwendete Materialien für die Dhooma-Therapie        
1 Kräuterzigarre

Eventuell ein sauberes DIN A4-Blatt zum Trichter gedreht

1 Feuerzeug oder eine brennende Kerze

1 Haushaltsrolle

1 Schale mit feinem Sand gefüllt (zum Ersticken der Glut nach Gebrauch)

MERKE: Wenn eine neue Zigarre entzündet wird, kann es bis zu 5 Minuten dauern, bis das Ghee so weit verbrannt ist, dass eine Glut und damit Rauch zum Inhalieren entsteht

Verwendete Kräuter für die Zigarre:

Rezeptur 1:Curcuma, Sandelholzpulver, Ingwerpulver, sc

hwarzer Pfeffer, Knoblauch, Zimtstange

Rezeptur 2: Tulsi-/Zimtblätter, Ghee, Kalmuswurzelpulver, Guggulu-Harz, Safranfäden

Rezeptur 3.1 (spirituelle Rauchtherapie): Nelke (VK-), Rosenblüten(P-), Kardamom, Zimt, Kamille, Lotus (P-), Minze (P-), Kalmus (K-), Löwenzahnwurzel (K-), Salbei

(K-)

Rezeptur 3.2(gegen mentales Ama): Rosenblüten, Kamille, Muskatblüten, Nelke, Ajwain, Zitronengras

Rezeptur 4 : Zimtstange, Kardamom, Süßholzwurzel, Lotos, Mustablätter, Ghee, brauner Zucker

Rezeptur 5: Curcuma, Cumin-/Sandel-/Ingwerpulver, Pippali m

it Ghee mischen

Rezeptur 6 (für Shirovirechana = Ausleitung von Schleim aus dem Kopfbereich): Fenchelsamen, Zimtrinde, Kalmuswurzel, Aguru-Holzpulver.

Außer dem Holzpulver alle Zutaten trocken rösten, mahlen und dann mit dem Holzpulver mischen Trocken aufbewahren.

Verwendete Materialien
1 große Stahlschüssel

1 große Eisenpfanne

1 Schere

1 Rolle starken, weißen Zwirn

1 Holzkochlöffel

Haushaltspapier

Rillentütchen aus Plastik

1 kleiner Ringgummi (zum Fixieren des Papiers)

Ghee

1 Kräutermühle oder Reibschale

Gaze oder Baumwollwindeln, in 12 x 15(BxL) cm große Streifen geschnitten

Zubereitung

  1. Grobe Zutaten in einer Eisenpfanne auf niedriger Hitze anrösten, bis sich das Aroma verflüchtigt. Dann kurz die Kräuter abkühlen lassen und in einer elektrischen Kaffemühle zu Pulver mahlen.
  2. Auf der heißen Herdplatte in die Eisenpfanne so viel Ghee geben, dass das Pulver gleichmäßig, aber nicht zu stark davon durchtränkt ist. Ständig rühren bei mittlerer Hitze für circa 5 Minuten. Vom Herd nehmen und kurz abkühlen lassen.
  3. Dann die Baumwollstreifen in die Pfanne legen und gut mit dem Kräuteröl durchtränken und über Nacht trocknen lassen. Die Streifen nun eng und fest einrollen und mit dem Zwirn straff umwickeln und am Ende verknoten. Die fertigen Zigarren mit einem Streifen Haushaltspapier umwickeln und das Papier mit dem Rillengummi fixieren. Die Zigarre in ein Rillentütchen geben und in einem Vorratsglas dunkel lagern.

 

Physiologische Wirkung

Die Rauchtherapie sorgt dafür, dass das überschüssige Kapha, verursacht durch die Ölbehandlung (Nasya Karma oder Akshitarpana) wieder abgebaut wird. Auch nach dem am stärksten Kapha eliminierenden Ausleitungsverfahren – Vamana Karma – ist das sogenannte

Snehika Dhoomapana angezeigt, um die Schleimhautmembranen der Lungen und des Kopfbereichs zu beruhigen. Gleichzeitig wird durch Dhooma überschüssiges Kapha aus dem Körper ausgeschieden. Außerdem beruhigt der Rauch Hals, Brust und Verdauungstrakt. Dhooma klärt den Kopf und reinigt die Nasenpassage. Die verwendeten Kräuter besitzen keinerlei schädigende Eigenschaften oder Nebenwirkungen von gewöhnlichen Tabakprodukten.

Indikationen

Verstopfte Nase/Schweregefühl im Kopfbereich

Halbseitiger Kopfschmerz

Schmerzen in Augen/Ohren

Fliesnase/Schnupfen/Niesreiz

Husten/Asthma

Kurzatmigkeit/belegte Stimme

Mandelentzündung

Ausfluss aus Ohren, Nase und Augen

Kiefersperre/Halssteifigkeit

Übermäßiger Speichelfuss

Schluckauf (Dashamoola)

Schlafstörungen (Jatamamsi)

Ohrengeräusche (Brahmi, Kalmuswurzel + 2 Tropfen Ghee)

Verschleimung im Rachenraum und Bronchien

Generell nach Ölanwendungen im Kopfbereich

Dhooma stärkt die Haare, die Schädelknochen, die Sinnesorgane und die Stimme

Dhooma verhindert starke Vata– bzw. Kapha-Störungen oberhalb der Schlüsselbeine

 

Kontraindikationen

Blutungsstörungen

Auf leeren Magen(V+)

Nach dem Abführen(V+)

Diarrhöe / Dysenteritis(V+)

Verletzungen

Nach Alkohol-, Milchkonsum oder Einnahme von Honig, Joghurt o.a. zähflüssigen Nahrungsmitteln

Starke Anämie(V+)

Kurz nach einem Einlauf(V+)

Ama-Zustände

Kurz nach dem Geschlechtsverkehr(V+)

Schwindelzustände(V+)

Starke Abmagerung/Anorexie(V+)

Starke Durst(V+)

Nach Ärger(P+)

Bei Erkrankungen des Gaumens/Kopfverletzungen/Blindheit/Diabetes

Behandlungsschritte

  1. Trichter aus Papier drehen, dem aufrecht sitzenden Patienten geben. Dies

    er hält die Schmalseite des Trichters an ein Nasenloch.

  2. Der Therapeut entzündet die Zigarre und bläst solange, bis etwas Glut entstanden ist und sich genügend Rauch entwickelt.

  3. Man sollte beim Inhalieren in einer bequemen Haltung sitzen. Dann die Zigarre an die Trichtermündung halten. Der Patient hält sich das freie Nasenloch mit dem Zeigefinger zu und atmet tief durch das andere Nasenloch ein und anschließend durch den Mund wieder aus. Vorgang je Nasenloch 3 x machen mit kleiner Pause dazwischen. Zwischendurch sollte der Patient die Nase putzen oder über den Rachen den Schleim abhusten, da sich immer Schleim löst.

Behandlungszeit: ca. 3 Minuten. Anschließend kann noch durch beide Nasenlöcher 3x hintereinander der Rauch tief einatmet werden

Beste Zeit: Als tägliche präventive Anwendung(Prayogika) insbesondere zu den Vata– und Kapha-Tageszeiten(2-6/14-18/6-10 und 18-22 Uhr)

Man wendet Dhooma traditionell noch zu folgenden Gelegenheiten an:

nach einem warmen Bad

nach dem Essen

nach dem Zähneputzen

nach dem Zungenschaben

nach dem Niesen

nach einer nasalen Ölanwendung(i.d.R. morgens/abends)

morgens nach dem Erwachen

Anzeichen richtiger Anwendung von Dhooma

Gefühl von Leichtigkeit in Brust/Rachen/Kopf

Verflüssigung von Speichel/Schleim

Freieres Atmen durch die Nasenhöhlen

Anzeichen unvollständiger Anwendung von Dhooma

Keine klare Stimme

Anwesenheit von Schleim im Rachenraum/verstopfte Nase

Schweregefühl im Kopf

 

Referenz: https://liveayurvedalife.com/dhoomapana-inhalation-of-medicated-fumes-medicated-smoking/

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